Neujahrsbräuche in Franken

Weinmagazin

Neujahr in Franken: Bräuche, Traditionen, Sauerkraut

In Franken beginnt das neue Jahr mit einer bunten Mischung aus Bräuchen, kulinarischen Genüssen und herzlicher Gastfreundschaft. Das Feiern des Neujahrs wird von traditionellen Ritualen begleitet, die Wohlstand, Glück und Gemeinschaft herbeiführen sollen.
Wir geben Ihnen einen kleinen Einblick in die fränkische Neujahrskultur.

Prosit Neujahr und einen guten Rutsch!

Nicht nur in Franken ist es üblich, noch in der Silvesternacht durch die Straßen zu ziehen, gemeinsam mit einem guten Glas Sekt anzustoßen, und sich ein frohes neues Jahr zu wünschen. Woher aber die in Franken üblichen Formulierungen "Brosch'd Neujahr" und "gud'n Rutsch" tatsächlich stammen, ist wohl nur wenigen bewusst. Das bei Trinksprüchen aller Art gern genutzte "Prosit" ist eigentlich lateinisch und bedeutet so viel wie "es nütze" oder "es möge gelingen".
Und wer bisher glaubte, beim "Guten Rutsch" ging es um ein gelungenes Hinüberrutschen in das nächste Jahr, der liegt falsch. Tatsächlich geht die Formulierung vermutlich auf das mittelhochdeutsche Wort "Rosch" zurück, welches einfach nur "Anfang" bedeutet.

Sauerkraut an Neujahr?
Knöchle mit Kraut, oder Sauerkraut allen erdenklichen Variationen gibt es in vielen Regionen Frankens an jedem Neujahrstag zu Mittag. Das soll einen vollen Geldbeutel im neuen Jahr bringen, da Sauerkraut schon immer besonders günstig war – auch zu Zeiten hoher sonstiger Lebensmittelpreise. Darüber hinaus enthält das Wintergemüse sehr viel Vitamin C.

Karpfenessen für Wohlstand
Ein wichtiger Neujahrsbrauch in Franken ist das Karpfenessen. Der Karpfen symbolisiert Wohlstand, da er für Wachstum und Fruchtbarkeit steht. Viele fränkische Familien genießen am ersten Tag des Jahres ein üppiges Mahl mit Karpfen, gebraten, gekocht oder als Karpfensülze. Der Brauch soll für ein finanziell erfolgreiches Jahr sorgen.

Kinder, die um die Häuser ziehen
Besonders in ländlichen Regionen und auf dem Dorf ist es an Neujahr Tradition, dass die Kinder von Haus zu Haus ziehen, an den Türen klingeln und ein Frohes Neues Jahr wünschen.
Oft werden sie von den Hausbesitzern dafür mit einer Münze oder einer Süßigkeit belohnt, was für strahlende Kinderaugen (und natürlich volle Sparschweine) zum Jahresbeginn sorgt.

Bleigießen
Das Bleigießen ist ein Brauch, der auch in Franken nicht fehlen darf. Dabei wird oft noch in der Silvesternacht Blei oder Zinn über einer Flamme geschmolzen und anschließend in kaltes Wasser gegossen. Die Formen, die dabei entstehen, deuten auf das persönliche kommende Jahr des Gießenden hin.
Ein bisschen Aberglaube ist dabei, aber natürlich macht es Spaß und ist ein spannedner Zeitvertreib für die ganze Familie, der auch eine gewisse Magie ausstrahlt.

Glücksbringer
Zu den typischen Neujahrsbräuchen gehören auch das Verschenken von Glücksbringern wie Marzipanschweinen, Kleeblättern oder Hufeisen. Diese kleinen Geschenke sollen dem Beschenkten im neuen Jahr Glück und Erfolg bringen.