Frankens Boden als Grundlage für Weingenuss
Die einzigartige Bodenbeschaffenheit in Franken beeinflusst maßgeblich die Weinvielfalt unserer fränkischen Weine. Die Böden und besonders das Grundgestein, auf denen die Rebstöcke wurzeln, bestimmen den Geschmack eines Weines wesentlich. Durch die natürlichen Umbau-Prozesse, welche im Boden stattfinden, und der Auswaschung durch den Niederschlag werden die typischen Mineralstoffe aus den verschiedenen Gesteinen herausgelöst. Über die Wurzeln werden diese Mineralstoffe vom Rebstock aufgenommen und beeinflussen so den individuellen Geschmack einer jeden Region.
In Franken haben wir unser einmaliges Trias, hier kommen die drei Gesteinsarten Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper in einer Formation vor, die es so nur in Franken gibt. Doch was machen diese geologischen Formationen aus und welche Charaktereigenschaften geben sie den Weinen ihrer Region mit?
Gips- und Lettenkeuper
Im Osten Frankens, rund um den Steigerwald, findet sich der fruchtbare Keuperboden. Die wohl bekanntesten unserer GWF-Lagen, welche von Keuperböden geprägt sind, sind Iphöfer Kalb, Rödelseer Küchenmeister, Abtswinder Altenberg und Seinsheimer Hohenbühl. Die Weine vom Keuper sind besonders körperreich, das bedeutet das Aromabild ist stärker ausgeprägt als bei Weinen anderer Bodenarten.
Muschelkalk
Der Muschelkalk zieht sich weit durch Franken hindurch. Die Bodenformation beginnt im östlichen Mainviereck wie z.B. am Homburger Kallmuth, führt weiter in das Obere Maindreieck und endet bei der Volkacher Mainschleife, mit der berühmten Weinlage "Escherndorfer Lump". Der Muschelkalk besteht aus steinigem Lehm sowie Ton und ist mit Kalksteinen durchsetzt. Er ist sehr nährstoffreich, speichert Wärme und Wasser und bietet deshalb optimale Bedingungen für das Wachstum der Reben. Ideale Voraussetzungen für Burgundersorten - und für unsere Silvaner – die sich hier besonders wohl fühlen. Die Weine sind meist filigran, zart und mit dezenten, aber fruchtigen Aromen.
Buntsandstein
Auf den Böden des Mainvierecks im Westen wachsen die Rebstöcke auf Buntstandstein. Durch dessen besondere Eigenschaft, dass sie sich schnell erwärmen und im Gegensatz zu anderen Böden eher „mager“ sind, wachsen hier besonders häufig Rotweinrebsorten. Hierdurch entstehen feine, elegante Weine mit den Buntsandsteinaromen von Kirschen und roten Früchten. Sie wirken oft schlank, was durch den Boden bedingt ist. Diese Eigenschaft findet sich aber auch in den Weißweinen dieser Gegend wieder. Hier dominieren jedoch meist Aromen von Zitrus und Grapefruit.
Kristallines Grundgebirge
Ein besonders Gestein, welches nicht zum fränkischen Trias zählt, aber der Ursprung dessen ist, ist das kristalline Grundgestein. Vor ca. 420 Millionen Jahren ist es aus der erkalteten Erdrinde entstanden. Noch heute findet sich in der Region nördlich von Aschaffenburg eine kleine Fläche, deren Böden auf dieses Urgestein zurückgehem. Vorwiegend sind die Böden hier aus Gneis und Glimmerschiefer. Die Weine sind meist kräftig, fruchtig und oft mineralisch geprägt. Auch wird der Begriff „flintig“ häufig mit den Weinen dieser Region in Verbindung gebracht. Die Weine weißen also häufig ein leichtes Aroma auf, das an Feuerstein erinnert. Die Säure kann dabei jedoch sehr dominant wirken. Es lässt sich als sagen, dass die Weine sich in den Aromen und im Geschmack deutlich von denen unterscheiden, welche auf den Trias-Böden gewachsen sind.